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Die
Zinneke Parade |
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Alle auf der Straße...
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Die Zinnekeparade wurde im Rahmen von "Brüssel – Europäische
Kulturstadt des Jahres 2000" aus der Taufe gehoben und ist nun
die Fortsetzung davon. Dank des großen Erfolges dieser Initiative
und der Begeisterung, die sie hervorgerufen hat, ist deren unabhängiges
Fortbestehen nun gesichert. Die Zinnekeparade hat sich inzwischen
als eine gesunde Biennale entwickelt, die untrennbar mit der Brüsseler
Kulturlandschaft verbunden ist. Sie hat einen neuen städtischen
und populären Kulturraum entstehen lassen.
Die Parade und ihr Rundherum passen nahtlos in die Erneuerungspolitik
der Region Brüssel-Hauptstadt. Durch die Arbeit in den Stadtteilen
und Gemeinden, die zusammen mit den Kulturzentren, Theatern, Jugend-
und Nachbarschaftshäusern und verschiedenen Vereinen erfolgt,
wirkt sie als Katalysator für die kreative Dynamik der Brüsseler
und ihrer Partner. Die Parade ist der Höhepunkt dieses langfristigen
Projektes, aber als solcher natürlich nur die Spitze des Eisbergs.
Sie ist das Ergebnis eines Prozesses von Wechselwirkungen, bei dem
die Kreativität zeitgenössischer Künstler und die Kreativität
der Bewohner Hand in Hand gehen.
In den so genannten "Zinnodes", den Werkstätten dieses
Projektes, wird nach einer vorbereitenden Denkphase von gut anderthalb
Jahren, schon seit Monaten intensiv gearbeitet. Als riesiges Straßentheater
stützt sich die Zinnekeparade auf alle künstlerischen und
kunsthandwerklichen Disziplinen, so dass jeder – unabhängig
von seiner Herkunft, seinem Können und seiner Kenntnisse –
hier ein Plätzchen findet, das seinen Ambitionen entspricht.
Die Zinnekeparade ist darüber hinaus ein Produkt der Freiwilligkeit,
jedoch mit einem professionellen Ergebnis, der große Z-day:
Musik und Choreographie, Kostüme und Prunkwagen... Allesamt ohne
Motorkraft angetrieben und ohne lauthals dröhnend verstärkte
Musik.
Die Zinnekeparade steht und fällt mit den künstlerischen
und sozialen Experimenten. Sie will die Unterschiede aufheben. Sie
will dazu beitragen, den Hass einzudämmen, der seinen Grund in
der Abstammung, dem Rassismus, Totalitarismus und den gemeinschaftlichen
Auswüchsen hat. Die Zinnekeparade will alle Menschen einladen,
das reine Vergnügen des Beisammenseins wieder zu entdecken, des
Einsseins gegen die Monster und Dämonen... frei und zufrieden
und mit dem notwendigen Sinn für Humor. Wir sind alle "Zinnekes",
in uns allen steckt ein bisschen Chauvinismus, doch wir alle haben
einen offenen Geist. Wir lieben den Spaß und sind immer zu einem
gemeinsamen Fest bereit. Hier ist Platz für jeden, ausgenommen,
für diejenigen, die das Gegenteil behaupten.
Teilnehmer oder Zuschauer, das ist egal. Die Rollen können beim
nächsten Mal umgekehrt sein. Der Unterschied liegt nur darin,
dass diejenigen, die nun auf der Straße laufen und die öffentlichen
Plätze zur Darstellung ihrer Geschichte einnehmen, drei Monate
gearbeitet haben, bis alles rundherum ausgefeilt war. Denn zuerst
einmal mussten sie nach geeigneten Ausdrucksformen suchen. Kultur
ist nämlich für alle da, doch es gibt sie nicht ohne Anstrengung.
Die Parade ist das Ergebnis des generösen Einsatzes von vielen,
sehr vielen.
Marcel De Munnynck, Direktor
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